EKG der Weltwirtschaft

Wer bewältigt am besten die Krise ?

Vancouver, 4. März 2010

Die vier größten Volkswirtschaften der EU kriechen schlapp an der Trendlinie entlang, in der Nafta sieht es kaum besser aus, Asien hebt ab wie eine Patriot-Rakete. Das ist der Eindruck bei der „Lektüre“ der wunderschönen Chart-Übersicht, die die Fed in St. Louis zum Stand der wirtschaftlichen Erholung nach der Krise in den wichtigsten Volkswirtschaften jetzt

herausgegeben hat.

In den Charts kann man wunderbar sehen, wie einzelne Regionen und Länder – oder Wirtschaftsblöcke – sich in der jetzt begonnenen Erholung gegenüber früheren Erholungsphasen schlagen, ob sie über, unter, oder nur entlang des historischen Trends die Rezession verlassen.

Zur Verdeutlichung, hier die aussagekräftigsten und interessantesten Charts.

Zunächst die OECD insgesamt. Hier wird deutlich, dass die Erholung über dem Trend früherer Erholungsphasen liegt, auch wenn sich die schöne Kurve nach dem November, bis zu dem die Betrachtung reicht, abgeschwächt haben dürfte.

Im Euroraum verläuft die Erholung am oberen Rand des historischen Trichters von best case- und worst case-Erholung:

In den Europe Big 4, den vier führenden Volkswirtschaften Europas, verläuft die Erholungskurve gerade am Mittelwert früherer Comeback-Szenarien entlang. Kein so gutes zeichen wenn man bedenkt, dass enorm viel Kapital in den Kreislauf gepumpt wurde und dass die Erholung seit Wochen an Schwung verliert:

Ganz anders das Bild in Asien, bei den „Major 5 Asia„, zu denen China, Japan, Indien und Korea gehören. Hier ist richtig Schmackes in der Kurve:

In der Nafta verläuft die Erholung nur ganz leicht oberhalb des historischen Mittelwertes, und das auch nur, weil Kanadas Konjunktur sich mit einem BIP-Zuwachs von 5% im vierten Quartal 2009 als sehr robust erweist:

Wie stark Spanien und Griechenland, zwei Mitglieder der PIGS-Gruppe, angeschlagen sind, das zeigen die beiden nachfolgenden Charts der Fed von St. Louis: